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@ Gießener Allgemeine Zeitung:

Seit vielen Jahren zeigt der reiselustige Rentner seine Bilderschauen in der Region und berichtet von seinen unzähligen Reisen. Immer 90 Minuten lang – mit zwei Leica-Projektoren, um die Überblendungen kurz zu halten.

Über 40 Jahre lang war Pohl Handelsvertreter, überwiegend in der Teppichbranche. Doch auch nach seiner Pensionierung zog es den Weltenbummler immer wieder in den Osten dieser Welt: Marokko, Iran, Indien, Nepal, China, Vietnam, Japan, Dubai, Myanmar, Kambodscha – die Liste der Länder, die Pohl in den vergangenen zwei Jahrzehnten besucht hat, ist lang. Über 30 sind es bisher.

»Ich stehe vor Sonnenaufgang auf und komme wieder, wenn die Sonne untergeht«, schildert er den normalen Tagesablauf einer Pohl’schen Reise. Meist geht er zu Fuß oder nutzt die jeweiligen Verkehrsmittel – also auch Tuk-Tuk, Rikscha oder Elefant. »So kommt man in Kontakt mit den Menschen.« In der Regel ist er auf eigene Faust unterwegs, »nur im Iran brauchte ich einen Guide. Sonst hätte ich mich nicht zurechtgefunden«. In den meisten Ländern sind auf den Schildern lateinische Schriftzeichen abgebildet, im Iran jedoch nur auf Farsi.

Ansonsten hat Pohl wenig Verständigungsprobleme. Er sprich fließend Englisch, zur Not reichen Hände und Füße. Immer dabei hat Pohl seine alte Canon-Kamera. »Ich fotografiere noch analog«, betont er. Für ihn auch eine Frage des Charmes. Knapp 30 Filme knippst Pohl in einem Urlaub voll, von den unzähligen Fotos schaffen es aber nur etwa 300 in die engere Auswahl für eine seiner Dia-Shows. »Auch wenn in der Regel 95 Prozent gut sind«, lacht er. Würde er digital fotografieren, die Überraschung beim Abholen der entwickelten Bilder wäre dahin.

Bei Pohl zu Hause lagern mittlerweile knapp 20 000 Dias. Viele davon zeigen Teppiche und deren Produktionsstandorte. Als erfahrener Händler hat Pohl auch Sonder-Vorführungen für Vertreter der Teppichbranche im Portfolio. Doch sein Augenmerk liegt auch auf den weniger schönen Dingen.

Horst Pohl unterstützt seit langem die Organisation »Care & Fair«, die u.a.m. Schulen und Krankenstationen baut, Ärzte und Lehrer bezahlt und Teppichknüpferfamilien unterstützt, um ihnen eine bessere Zukunft in Gesundheit zu ermöglichen. Nach jedem seiner Vorträge lässt Horst Pohl zwei Spendenvasen herumgehen, die nepalesische Kinder für ihn angefer-
tigt haben. So sind sind durch Horst Pohls Engagement bereits mehrere Tausend Euro für die Hilfsorganisation > Care & Fair zusammengekommen.